Die Müllabfuhr streikt. Und so wie die Stadt mehr und mehr ihr sauberes Antlitz verliert, geraten auch die Leben von vier ihrer Bewohner in Unordnung. Ihre großen und kleinen Lebenslügen drängen an die Oberfläche. Habib (49) trifft nach vielen Jahren auf seine Jugendliebe, die er in der Türkei zurück ließ. Sein Sohn Neco (24) liebt eine junge Studentin, ist aber verheiratet. Bruno (46) wird aus seiner Firma geworfen und tritt auf der davor liegenden Verkehrsinsel in Sitzstreik. Ingo (78) flüchtet aus dem Krankenhaus, um seine Tochter nach 40 Jahren um Verzeihung zu bitten. Allen gemein ist die universelle Frage: „Wozu lebe ich, wie und warum hier?“
Die Rolle des „Habib“, der einen „deutschen“ Imbiss führt und sich in ein pragmatisches Leben zurück gezogen hat, ehe er sich auf die Suche nach seinen türkischen Wurzeln begibt, hat Publikumsliebling Vedat Erincin (ALMANYA, EVET ICH WILL, SHAHADA) übernommen. Habibs Sohn „Jan“, der sich wiederum gegen seine Verdeutschung wehrt, lieber „Neco“ genannt werden will, um bloß kein „Affirmationskanacke“ zu werden, wird von Burak Yigit (SHAHADA, BIS AUFS BLUT, WESTERLAND) gespielt. Ihnen gegenüber steht der Karrieremann „Bruno“, gespielt von Thorsten Merten (HALT AUF FREIER STRECKE, ARSCHKALT, SCHWERKRAFT, HALBE TREPPE) und der verwirrte, herzkranke „Ingo“, der von Klaus Manchen (KRIEGERIN, BOXHAGENER PLATZ) verkörpert wird.